Kaufberatung

für die Celica T16/T18-Reihe (1986-1989/1990-1994)

Kaufberatung
Seltener Zustand: T16 im Showroom condition.


Die T16 Celica wurde von 1985 bis 1989 gebaut. Die genauen Daten sind in der History der T16 nachzulesen. Der Nachfolger T18 (1990-1994) besitzt konzeptionell die selben Vor- und Nachteile, so daß hier beide Reihen zusammengefasst werden. Beide Modellreihen wurden als dreitüriges Coupe angeboten, das zweitürige Coupe fand offiziel nicht den weg nach Deutschland, wurde aber stets als Basis für die nachträglich aufgeschnittenen Coupe´s verwendet. Bei beiden Varianten gab es eine Version mit 1.6 Liter Motoren, die sich jedoch unterscheiden. Beim 2.0 Liter Modell, sowie bei den Allrad getriebenen Turbos wurde stets der gleiche Motor verwand, jedoch erhielt das aktuellere Modell immer eine etwas stärkere Leistungsstufe wie sein Vorgänger.

Modell Typbez. Motortyp Leistung Kat
Celica T16
AT 160
4A-GE
124 PS
nein
Celica T16
AT 160
4A-GE
116 PS
ja
Celica T16
ST 162
3S-GE
150 PS
nein
Celica T16
ST 162
3S-GE
140 PS
ja
Celica T16
ST 165
3S-GTE
185 PS
ja
Celica T18
AT 180
4A-FE
105 PS
ja
Celica T18
ST 182
3S-GE
156 PS
ja
Celica T18
ST 185
3S-GTE
204 PS
ja
Celica T18
ST 185
3S-GTE
208 PS
ja

Kaufberatung
Die ersten 2.0 GTi hatten 1990 keinen
Heckspoiler, wie später die STi Modelle.


Die Karosserie

Der T16/T18 ist, obwohl die Serie bereits mitte der 80´er Jahre aufgelegt wurde sehr gut gegen Korosion geschützt, so daß hier meist nur nach schlecht reparierten Unfallschäden gefahndet werden muß. Was zu beachten ist:
(1)Frontbereich: Passungen der Hauben, Kotflügel und der Scheinwerfer sollten stimmen. Die Celicas waren an sich sehr gut verarbeitet, Spaltmaße müssen gleichmäßig sein. Vorsicht Fronschürze: Hier unterscheiden sich nicht nur die Modelljahre, sondern auch die ausführungen untereinander (Turbo...)
(2)Klappscheinwerfer: Werden oft als Fehlerquelle genannt, obwohl sie doch im Vergleich recht zuverlässig arbeiten. Es sollten keine Vibrationen auftreten, die bedeutet auf einen schadhaften Mechanismus hin. Modelle nach 1989, also auch alle T18 Modelle haben Scheinwerfer-Höhenverstellung, die gerne mal 'ausfällt...
(3)Felgen: Gerne und oft wurde das Design der Felgen auch wärend des Serienlaufs geändert. Hinzu kommt, haß endlich auf den 100´er Lochkreis gewechselt wurde, so daß unzählige Varianten von Reifen/Felgen-Kombinationen möglich wurden. Deshalb ist aber unbedingt darauf zu achten, daß die montierten Felgen/Reifen auch tatsächlich gefahren werden dürfen. Eintrag im Fahrzeugschein oder Gutachten vorhanden ? Stimmt der Typ wirklich ? (1.6´er haben andere Reifengrößen als 2.0´er und als Turbo-Modelle)
(4)Schiebedächer: Oft bestellt, manchmal sogar serienmäßig (Turbo-Modelle) aber immer elekrisch. Sind sehr zuverlässig sollten aber wie auch eletrische Fensterheber, Zentralverriegelung und Sitzverstellung auf Funktion geprüft werden.
(5)Heckklappe: Schweres Teil: Deshalb die Gasdruckheber überprüfen. Diese lassen gerne mit der Zeit nach (7-10 Jahre) und halten, selbst wenn nur einer defekt ist die schweren Deckel nicht mehr oben. Besonders bei Kälte sind die Heber noch anfälliger, so daß sie manchmal erst bei Temperaturen nahe den Nullpunkt versagen, vo allem wenn schwere Lautsprecher/Boxenablagen montiert sind.
(7)Radkästen: Nein, die Karosserien sind sehr Rostresitent, aber: Oftmals wurden die Radkästen, obwohl geradezu riesig dimensioniert, wurden hier manchmal unprofessionelle umbördel-Aktionen 'geleistet'. Wurde hier nicht mehr anständig versiegelt, kann es dann doch zu Rostbildung kommen.
(7)Orginalität: Macht man sich heute noch keine großen Gedanken drüber, vieles Tuning ist aber auch purer Zeitgeist. Ein orginaler Postert-Kit kann sogar ein Tip für ein Sammlerstück sein. Grober Unfug, wie überlackierte Rückleuchten, Schneeplfugspoiler oder Fahrwerke machen das Auto nur vor der Dorf-Disco schöner, sind aber für ein Sammlerstück eigentlich nicht zu empfehlen...
(8)Cabrio: Hier gibt es deutliche unterschiede zwischen T16 und seinem Nachfolger. Der T16 wurde von der deutschen Firma Voll aufgeschnitten. Selbst Liebhaber wissen um die bescheidene Qualität des Umbaus, der weder besonder verwindungssteif ist, noch über einen besonders geglückten Verdeckaufbau besticht. Es gilt hier alle Umbau-relvanten Teile auch nach Korrosion zu untersuchen. Anders beim T18: Der Umbau von ASC im Amerika gilt als sehr stabil, haltbar und, fuuml;r einen Umbau, sehr verwindungsteif. Auch ist der Verdeck-mechanismus besser durchdacht, auf eventuelle Schäden ist natürlich trotzdem zu achten- Ersatz ist nicht billig !

Bild Bild
Cabrio T16: seit April 1987
umgebaut in Würzburg von der
Firma Voll. Geschlossen leider nicht
halb so elegant....
Cabrio T18: hat eine Weltreise hinter
sich, bis sie in Deutschland ausge-
liefert wird.


Die Technik

Motoren: Hier ist für jeden was dabei. Die Motoren sind alle von guter bis sehr guter Standfestigkeit, eine Eigenschaft die jedoch durch mangelhafte Pflege zunichte gemacht werden kann. Die einzelnen Eigenheiten sind unten aufgeführt. (Tabelle)

Bild
Der 4A-FE Motor
Nur T18:
Der 4A-FE Motor wurde in dieser Leistungstufe in der Corolla-Reihe eingesetzt
und ist bekannt für seine Wirtschaftlichkeit und
seine Standfestigkeit. Ob dieser Motor jedoch so recht
zum Celica passen will muß jeder mit sich selbst
ausmachen, leistet er doch nur 105 PS. Seine Zuverlässigkeit
ist jedoch legendär, Laufleistungen ungeöffnet um
250.000 KM sind normal. Zahnriemenwechsel-Intervalle beachten !
Bild
Der 4A-GE Motor
Nur T18:
Der 4A-GE Motor ist ein alter Bekannter aus MR2 oder dem ralley-
erprobten AE86-Corolla. Der Motor ist an sich top, jedoch kann man nur
vor zuviel Sturm-und-Drang der Vorbesitzer warnen. Da das Triebwerk recht
hoch dreht, sollten die üblichen Regeln für schonende Behandlung
angewandt werden, denn dann wird auch dieser Motor es mit langer Haltbarkeit
danken. Zahnriemenwechsel-Intervalle beachten !
Bild
Der 3S-GE Motor
Der 3S-GE wurde bei T16 und T18 verwendet. Bei beiden Leistungsstufen (140PS/156PS) wird jeweils vor oft
auftretenden Zylinderkopfdichtungsschäden gewarnt. Ansonsten ist das
Treibwerk ebenso zuverlässig wie die 1.6 Liter Motoren, bietet jedoch
die extra Portion Spaß, ohne dabei den Kostenfaktor aus den Augen zu
lassen. Verbräuche von 9 Litern sind bei 'normaler' Fahrweise drin.
Zahnriemenwechsel-Intervalle beachten !
Der 3S-GE Motor der 2.0GTi Versionen hat ein echtesProblem:
Manche Motoren neigen zu einem extrem hohen Ölverbrauch. Hierbei ist leider
keine Regel zu ziehen, denn es sind nicht unbedingt die umgepflegten "Heizer"-Autos
mit hohen KM-Stand, die hier befallen sind- manchmal haben schon scheckheftgepflegte
Fahrzeuge aus Rentnerhand mit deutlich unter 100.000KM dieses Problem.
Wie ensteht dieser Ölverbrauch: Oftmal werden fälschlicherweise die Ventilschaft-
dichtungen für diesen Defekt verantwortlich gemacht. Dies ist aber in den seltensten
Fällen so- vielmehr bewirkt das "verkoken" der Kolbenringe diese Erscheinung.
Wie kann ich das überprüfen? Leider versagen an dieser Stelle die üblichen
überprüfungsmöglichkeiten. Es nutzt also nichts die Kompression zu prüfen, auf
macht der erhöhte Ölverbrauch nicht mit Rauchentwicklung auf sich aufmerksam.
Es ist also nur nur möglich den tasächlichen Verbrauch zu "erfahren" oder
sich ggf. von einem Verkäufer bestätigen zu lassen. Betroffen davon sind die
Motoren vom Typ 3S-GE mit 115KW/156PS in der T18 Celica, manchmal auch die
3S-GE Motoren im T16 mit 103KW/140PS oder 110KW/150PS.
Bild
Der 3S-GTE Motor
Der 3S-GTEstellt die Krönung der Celica Treibwerke dar. Beim T16 noch mit 185PS, leistet er im T18
204PS oder 208PS im limitierten Sondermodell Carlos Sainz. Da der Motor sehr stark
ist, wurde hier stets Allradantrieb mit auf dem Weg gegeben, um die Traktion zu
verbessern. Wer das Fahrzeug im alltag nutzt, jedoch die Kosten nicht aus dem
Auge verlieren will, der sei gewarnt: Allradantrieb kostet! Turbo kostet!
So sind verbräche um 12 Liter einzukalkulieren. Der Fun-Faktor steigt
aber mit.
Bild
Der 5S-FE Motor
Der 5S-FEverirrt sich selten mal nach Deutschland. Eigentlich
für den amerikanischen Markt gebaut, ist die der 'Schweine-Motor' in der Celica
Baureihe, was heissen soll: Hier hat man es mit einem Agregat zu tun welches ohne viel
Aufwand die Astronomischsten Kilometerstände erreicht. Mit etwa 136PS bei 2.2 Liter
kann eigentlich auch nicht viel schief gehen- zu ruhig cruisen reicht´s allemal. Vielleicht
der geeignetste Motor für das Cabrio? Auch hier Zahnriemenwechsel beachten, alle
100.000 KM. Anssonsten Öl, Benzin und gut ist´s...
Getriebe: Es wurden jeweils fünfgang-Getriebe verbaut, die auf das jeweilige Modell abgestimmt wurden. wie bei Toyota üblich, sind die Getriebe allesamt von bester Haltbarkeit und müssen sich leicht schalten lassen. Ist dies nicht der Fall, liegt auf jeden Fall ein Fehler oder ein Defekt vor.
Lenkung und Fahrgestell: Hier sind nur die typischen Kontrollen zu machen. Lenkgetriebe ausgschlagen ? (Wegen extremen Breitreifen) Die Lenkung hat zwar keinen großen Einschlagwinkel, woraus ein Wendekreis wie ein LKW resultiert, dies schont jedenfalls die Vorderradaufhängung. Antriebswellen o.K. ? Können durch die oft durchdrehenden Räder im zeitraffer Tempo verschlissen werden. Federbeindome vorn sind sereinmäßig.
Elektrik: Viele elektrische Helfer können viele Fehler verursachen, aber tun es recht selten. Trotzdem alle 'Knöpfchen' ausprobieren. Die Fenster, Schiebedächer, Scheinwerfer müssen sich leise und schnell öffnen und schließen. Starke Geräuschentwicklung ist fehl am platze, genauso wie ruckartige oder stockende Bewegungen.

Der Innenraum

T16, innen
T16 von innen: Sportlich...

Die Innenräume sind zweckmäßig. Beim T16 steckt noch viel 'Carina-Design' im Innenraum, gerade wenn es sich um ein 1.6 Liter-Modell handelt. Die Qualität der Kunststoffe und Sitzbezüge ist jedoch sehr gut. Beim T18 ist das Design im inneren sehr schön an die äßeren runden Linien angepaßt. Einzig die Türverkleidungen reagieren sehr unangenehm auf spitze Stöße, so daß sie dann schnell einreißen. Ganz wenige Fahrzeuge kamen mit Lederaussattung daher: Leder verzeiht lange sehr viel. Überprüfen nach Rissen oder spröden stellen. Leder kann meist, wenn auch teuer, aufbereitet werden- es lohnt sich!

Ersatzteile

Natürlich sind alle Ersatzteile für die T18-Reihe noch erhältlich. Bei Verschleißteilen, kann meist sogar noch auf g¨nstigere Hersteller zurückgegriffen werden. Auch für den T16 gibt es eigentlich noch alles, Engpässe sind höchsten bei den ausgefallenen Farbtönen der Innenausstattung zu befürchten (z.B. braun). Bei den Autoverwertern findet sich eigentlich immer was für die T16, Karosserieteile sind meist noch im guten Zustand, da oftmals Fahrzeuge der ersten Reihe ausgemustert werden, weil sie keinen Kat haben. Die Preise der Teile vom Autoverwerter sind meist sehr günstig. Anders beim T18, wo bisher hauptsächlich Unfallwagen den weg zum verwerter gehen, und die Teile aufgrund ihrers Baujahres noch recht teuer (weil selten) sind. Begehrt sind immer die Teile, der besser Ausgestatteten Versionen, da diese meist bei den 'kleinen' Modellen verwendet werden können (Sportsitze, Fensterheber...)
Wieerwähnt kann es sein, daß manche Teile zwar von Corolla und MR2 Modellen ¨bernommen werden können, jedoch kann es dabei zu problemen kommen, wenn Anbauteile aufgrund anderer Einbaulage Anbauteile variieren. Ansonsten hat Toyota, gerade bei älteren Modellen immer für eine gute Ersatzteilsituation gesorgt, auch wenn die 'gesetzlichen' 10 Jahre vorüber waren.

Auswahl

Zur Zeit nähern sich die Preise für T16-Coupes ihrem Tiefpunkt. Kat-lose 1.6´er wandern bereits mit kleinen Mängeln zum Verwerter, selbst Katalysator-bstückte 2.0 GTi sind mit 150.000 KM für weniger als 2000 DM zu haben. Nur die Cabrios und Turbos sind noch etwas höher angesiedelt, jedoch in jedem erdenklichen Zustand und Preis erhältlich. Es ist jetzt genau der Zeitpunkt zuzugreifen !
Die T18-Modelle sind zur Zeit als 'normale Gebrauchte' noch gut im Rennen. Warum jedoch nicht jetzt schon ein gut erhaltenes Stück beiseite stellen oder schon einmal in den materialschonenden Saisonbetrieb nehemen ? Aber: Die Preise werden noch sinken (vgl: T16)

Tip

Beide, T16 und T18, werden, obwohl gerade der T16 seiner Zeit weit voraus war und selbst heute noch nicht 'altbacken' aussieht, Klassiker der Zukunft. Das Technologieträger, wie der Turbo gesuchte Raritäten werden, dem bedarf es keiner hellseherischen Künste. Wenn dan ach noch eine limiterte Version im Spiel ist.... (z.B. Carlos Sainz). Der Geheimtip: Einen der zur Zeit 'ungeliebten' Kat-losen 2.0 Liter, vielleicht aus gepflegter Renterhand (das ist nicht selten) beiseite stellen und in Ruhe reifen lassen oder einfach den Kat nachrüsten....
Katalysatoren gibt es sowohl für den 1.6 Liter mit 124PS, als auch für die 2.0 Liter Version mit 150PS.

Preise

Siehe Kapitel "Auswahl". Die Fahrzeuge werden noch in der Schwacke/DAT-Liste geführt, in wie weit diese Notierungen die Wahrheit wiedergeben ist fraglich, da hier bei den Volumen-Modellen das Angebot größer als die Nachfrage ist.




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